
Pauline Berger
Bildhauerin und Kunstpädagogin. Studium der freien Kunst und Kunstpädagogik an der Alanus Hochschule, Masterstudium der Fine Arts in den Niederlanden. Freischaffend als Künstlerin mit Atelier in Bonn, etliche Ausstellungen und Kurstätigkeiten.
Liebt den Stein und die körperliche Arbeit und verbindet sehr physische, kraftbetonte Aspekte in ihrer eigenen künstlerischen Arbeit mit konzeptuellen Überlegungen über die Bedeutung von Druck, Widerstand und Ermüdung.
4 Fragen an Pauline Berger
Ich mag es, wie der Widerstand im Material mich in ein ganz anderes Tempo, eine ganz andere, fokussierte Wahrnehmung bringt.
Durch das Zusammenwirken von Körper und Geist entstehen dann unter den Händen Bilder und Motive, in denen ich mich einerseits selbst wiedererkenne und von denen ich zugleich immer wieder überrascht werde ...
Zudem ist die Kunst für mich ein Kommunikationsraum, durch den ich anderen Menschen und Themen, Fragestellungen und Nuancen begegne, die ich freudvoll und kritisch mitteilen und hinterfragen, anzweifeln und verstehen kann.
Ich finde es großartig, wenn ich mich im Raum voller Kursteilnehmer:innen plötzlich überflüssig, wie eine neugierige Beobachterin fühle.
Dazu muss ich es erst schaffen, die Leute in diesen ganz besonderen Fokus zu bringen. Die Bereitschaft, ganz aufmerksam wahrzunehmen, Inneres wie Äußeres zu beobachten und es dann kraftvoll anzupacken, zu gestalten und zu verwandeln, ist – wie ich finde – eine Erfahrung, die sich in der Kunst machen lässt und eigentlich ganz grundlegend ist. Diese Erfahrung mochte ich ermöglichen, teilen und im gemeinsamen Diskurs reflektieren.
Als Mit-Gestalterin und neugierige Beobachterin, Durchreisende und immer wieder Zurückkommende.
Ich gehe davon aus, dass Teilnehmende einen eigenen Grund haben etwas mitzubringen, wenn sie in meine Kurse kommen. Ich versuche, nur so viel zu „unterrichten“ bzw. „beizubringen“, wie nötig ist, damit dieses Eigene zum Vorschein kommen und erkundet werden kann. Ich versuche einen Raum, Handwerkszeug und einen Handlungsspielraum zur Verfügung zu stellen, in dessen Rahmen Teilnehmende dann ganz eigenverantwortlich tätig werden.